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Wie funktioniert eine Mezzanine-Finanzierung?

Eine Mezzanine-Finanzierung ist eine alternative Finanzierungsform, die als Mischung zwischen Eigen- und Fremdkapital eine bilanzschonende Art der Beschaffung von Kapital darstellt. Die Kapitalbeschaffung funktioniert dabei so, dass Sie bankenunabhängig sowie unter Erhaltung Ihrer kompletten unternehmerischen Freiheit zu frischem Geld gelangen.

So funktioniert eine Mezzanine-Finanzierung

Bei einer Mezzanine-Finanzierung besteht ein relativ großer Freiheitsgrad in der Ausgestaltung der Verträge, weshalb ein Mezzanine-Darlehen in verschiedensten Formen kreiert werden kann. Beide Seiten des Vertrages haben in weiten Teilen freie Hand bei der Vertragsgestaltung. Es gibt durch das Handelsgesetzbuch (HGB) lediglich bestimmte Mindestanforderungen, die den Rahmen geben. Diese sind: Laufzeit, Ausschüttung, Verpflichtung zur Rückzahlung, Kündigungsfrist sowie die Beteiligung am Gewinn.

Das sind die typischen Merkmale für eine Mezzanine-Finanzierung:

  • Die kreditgebenden Parteien erhalten wenig oder gar kein Mitspracherecht, denn die Stimmverhältnisse sowie die Verteilung der Anteile verändern sich nicht.
  • Es ist Pflicht, den Mezzanine-Kredit als Nachrangdarlehen zu gestalten. Das bedeutet, dass der Kredit erst nach allen erstrangigen Darlehen getilgt wird.
  • Die Laufzeiten sollten mindestens fünf Jahre betragen.
  • Ein Reporting beziehungsweise regelmäßige Informationen stehen dem Geldgeber zu.
  • Der Darlehensgeber erhält eine Beteiligung am Gewinn oder auch am Verlust des Unternehmens.
  • Ansprüche, die der Darlehensgeber erhebt, werden vor denen der Eigenkapitalgeber erfüllt.
  • Das Mezzanine-Darlehen dient zur Verbesserung der Liquidität des Unternehmens und soll die Finanzstruktur stärken. Es ist an keinen speziellen Zweck gebunden.
  • Nur, wenn das Jahresergebnis positiv ist, dürfen Gewinnausschüttungen getätigt werden.
  • Eine Möglichkeit der Kontrolle kann teilweise vereinbart werden, insbesondere dann, wenn sich das Risiko erhöhen sollte. Beispielsweise dann, wenn zusätzliche Kredite aufgenommen werden oder neue langlaufende Verträge mit resultierenden Zahlungsverpflichtungen angestrebt werden.
  • Die Kündigungsfrist muss mindestens zwei Jahre betragen.
  • Darlehensgeber erhalten eine Verzinsung, die meist über dem üblichen Bankdarlehen liegt.

Wer sind die Geldgeber bei Mezzanine-Finanzierungen?

Mezzanine-Finanzierungen funktionieren nur dann, wenn Kapitalgeber sowie Mezzanine-Kreditgeber zu einer Einigung kommen. Unternehmen können sich an verschiedenste Geldgeber wenden, um an Mezzanine-Kapital zu gelangen.

Private Investoren

Private Gesellschaften oder auch Einzelkapitalgeber haben verschiedenste Möglichkeiten, Mezzanine-Kapital bereitzustellen. Gemeinschaftlich oder auch einzeln.

Versicherungen

Als Institution sind sie vielfach Kapitalgeber bei großen Projekten.

Unternehmensbeteiligungsgesellschaften

Hier handelt es sich um Unternehmen, die Anteile oder Genussscheine erwerben. Es sind eigens gegründete Gesellschaften für gezielte Beteiligungen an Unternehmen.

Mezzanine-Fonds

In einem Mezzanine-Fonds sind mehrere Kapitalgeber beteiligt. Sie bezahlen dafür Gebühren an eine Fondsverwaltung ebenso wie auch die Darlehensnehmer.

Private Equity-Gesellschaften

Hier handelt es sich um unabhängige Zusammenschlüsse mehrerer Investoren. Sie investieren gemeinsam in Unternehmen und können häufig unabhängig von Banken aktiv sein.

Banken

Sie fungieren bei Mezzanine-Finanzierungen häufig in der Rolle des Vermittlers. Denn wenn Mezzanine-Kapital ins Spiel kommt, haben Unternehmen meistens bereits Ihre Kreditlinien ausgeschöpft.

Wie kommt es zu einer Mezzanine-Finanzierung?

Damit sich beide Parteien über die Vergabe von Mezzanine-Kapital einigen, muss das Unternehmen mit dem Kapitalbedarf den Darlehensgeber von den Vorteilen der Mezzanine-Finanzierung überzeugen. Hilfreich ist es in diesem Fall, wenn das Unternehmen solide Zahlen aufweist, da die kapitalgebende Partei keinen Einfluss auf das Unternehmen nehmen kann, sondern auf die gute Geschäftsführung vertrauen muss.

Für den Geber der Finanzierung kann diese Investition durchaus vorteilhaft sein, wenn sich durch die Mezzanine-Finanzierung die Eigenkapitalquote erhöht und so ein weiterer Kredit möglich wird. Das Unternehmen kann wachsen und durch neue Projekte mehr Gewinn erwirtschaften, was wiederum dem Mezzanine-Kapitalgeber zugutekommen kann.

Typische Anlässe für eine Mezzanine-Finanzierung sind dabei:

  • Internes Wachstum des Unternehmens wie beispielsweise die Steigerung der Produktionskapazitäten oder eine Vergrößerung des Absatzes
  • Rekapitalisierung von Unternehmen
  • Nachfolgeregelung und Gesellschafterwechsel
  • Immobilienprojekte
  • Projektfinanzierung
  • Verbesserung der Eigenkapitalbasis

Wir sind Spezialisten für Mezzanine-Finanzierungen und beraten Sie gerne und unverbindlich.