Insbesondere bei der Finanzierung von Immobilienprojekten steht die Frage nach den Gestaltungsmöglichkeiten der Geldbeschaffung im Vordergrund. Meistens sind mehrere Finanzierungspartner beteiligt, die es ermöglichen, verschiedene Immobilien-Assets finanziell zu realisieren. Allerdings ist eine Vielzahl an beteiligten Parteien nicht immer vorteilhaft, was das Finanzinstrument Whole-Loan attraktiv macht.
Whole-Loan ist eine hervorragende Möglichkeit für eine Komplettfinanzierung aus einer Hand. Diese Finanzierungsform wird immer beliebter, da sie einfacher anzuwenden ist als die sehr komplexen klassischen Alternativen zur Finanzierung durch Banken. Zudem ergeben sich durch Whole-Loan neue Chancen, insbesondere für den Mittelstand und kleinere Projektentwickler.
Definition Whole-Loan
Ein Whole Loan ist ein Finanzinstrument, das vornehmlich in der Immobilienbranche zum Einsatz kommt. Der Senior-Loan-Anteil wird dabei über einen Finanzgeber bedient, der meistens nicht aus dem klassischen Bereich der Banken oder sonstigem Finanzumfeld kommt. Deshalb ist es ein Vorteil für Bauträger und Projektentwickler, dass sie eine Finanzierung gänzlich ohne die Zusammenarbeit mit Banken durchführen können.
Wie funktioniert ein Whole-Loan?
Um ein Immobilienprojekt zu finanzieren, sind große Volumina an Kapital nötig. Meist wird dieser Bedarf dabei von Banken gedeckt. Allerdings müssen in diesem Fall Investoren einen relativ großen Anteil an Eigenkapital einbringen.
Manchmal ist es allerdings für den Immobilienprojektierer nicht möglich, den erforderlichen Eigenkapitalanteil aufzubringen, da die Summe zu hoch ist oder auch deshalb, weil die Immobiliengesellschaft mehrere verschiedene Projekte parallel betreut. Demzufolge ist es notwendig, andere Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung anzugehen. Beispielsweise durch alternative Finanzierer, die Mezzanine-Kapital zur Verfügung stellen, was wiederum bei Banken wie Eigenkapital gewertet wird. Oder eben durch Whole-Loan-Kapital.
Was ist ein Whole-Loan?
Hier entfällt die Bank als Kreditgeber, da nur ein Finanzierungspartner die benötigte Summe bereitstellt. Diese Kreditgeber sind meistens spezialisierte Kapitalgeber, die sich abseits des Bankensektors bewegen.
Vereinfacht gesagt ist ein Whole-Loan ein einzelnes Darlehen, das mit einem relativ hohen Beleihungslauf agiert und sich durch einen eher moderaten Zins auszeichnet.
Welche Vorteile hat eine Whole-Loan-Finanzierung?
- Eine Whole-Loan-Strategie kann dann Vorteile bringen, wenn ein Finanzierungsvorgang kurzfristig vonstattengehen soll. Das ist leichter möglich, da es nur einen Ansprechpartner gibt.
- Whole-Loans werden individuell auf Sie und Ihr Projekt zugeschnitten.
- Die Flexibilität steigt durch eine größere Menge alternativer Finanzierer.
- Manchmal ist es möglich, teureres nachrangiges Kapital gegen vorrangiges Kapital zu tauschen, das preiswerter erhältlich ist.
- Die Strategie ist vorteilhaft, da Bauträger oder Projektentwickler von nur einem einzigen Geldgeber benötigtes Mezzanine-Kapital oder einfach Fremdkapital erhalten, sodass die Prüfung und die Kommunikation vereinfacht sind.
- Whole-Loan-Finanzierungen sind wesentlich schneller umzusetzen als klassische Finanzinstrumente.
- Beide Parteien – Projektentwickler wie auch Bauträger – profitieren von einem vereinfachten Prüfungsprozess.
- Die Kosten können geringer ausfallen, da die Finanzierung nur einmal den Prozess der Prüfung durchläuft und einer Gesamtbetrachtung unterzogen wird.
- Der Hauptvorteil liegt darin, dass es lediglich einen Vertragspartner für die Verhandlungen gibt.
Kurz gefasst:
Ein Whole-Loan ist kurz gesagt eine komplette Finanzierung eines Immobilienprojekts mit nur einem einzigen Anbieter. Dabei ist es wichtig, mit erfahrenen Partnern zu arbeiten, die auch auf die fachliche Expertise des Gegenübers achten und sicherstellen, dass dieser ebenfalls Fachwissen im Immobiliensektor vorweisen kann.