Mezzanine-Kapital ist eine Mischform der Finanzierung, die zwischen Eigen- und Fremdkapital steht. Sie eignet sich sehr gut, um die Eigenkapitalquote (EKQ) zu erhöhen, sodass ein Unternehmen leichteren Zugang zu Krediten bei Banken erhält oder auch bei der Unternehmensbewertung positiver abschneidet. Für Kapitalgeber ist es zwar etwas unsicherer, da das Risiko des Totalausfalls des Kapitals besteht, allerdings ist die Verzinsung recht hoch, weshalb das Investment dennoch attraktiv ist.
Formen des Mezzanine-Kapitals
Die meisten Mezzanine-Finanzierungen erfolgen in Form von Nachrangdarlehen, bei denen die Kapitalgeber im Falle einer Insolvenz erst dann ihr eingebrachtes Kapital erhalten, wenn alle anderen Kreditgeber bedient wurden. Auch deshalb liegen die Kosten für Mezzanine-Kapital über denen eines Bankkredits. Weitere Optionen beim Mezzanine-Kapital:
- Genussscheine, Genussrechte
- Optionsanleihen
- Stille Beteiligung, typische sowie atypische
- Wandelanleihen
Wie teuer ist Mezzanine-Kapital?
Für Unternehmen, die mit Mezzanine-Kapital arbeiten, fallen höhere Kosten an als bei einem regulären Bankkredit.
Die zu bezahlenden Zinsen liegen überwiegend zwischen vier und acht Prozent.
Mezzanine-Kapital ermöglicht einen relativ schnellen Zugang zu frischem Kapital, um sich bankenunabhängiger zu machen, sowie um weitere neue Finanzierungsstrukturen zu erschließen. Dieser schnelle Zufluss eigenkapitalähnlicher Gelder relativiert etwas höhere Kosten.
Wie kann ein Unternehmen Mezzanine-Kapital erhalten?
Mezzanine-Kapital kann aus unterschiedlichen Quellen kommen. Mögliche Geldgeber:
- Versicherungen, die insbesondere bei sehr großen Summen Geld geben
- Private Investoren
- Crowd-Funding, bei dem meist viele kleinere Beträge eingeworben werden
- Private Equity Gesellschaften, wo sich Investoren zusammenschließen, um Kapital an Unternehmen zu vergeben
- Gesellschaften für Unternehmensbeteiligungen, die insbesondere Anteile von Unternehmen übernehmen
- Mezzanine-Fonds
- Banken
Ausgestaltungsmöglichkeiten bei Mezzanine-Kapital
Diese Möglichkeiten bietet Mezzanine-Kapital:
- Sicherheiten müssen meist nicht gegeben werden.
- Die Gestaltung von Preisen und Konditionen ist flexibel.
- Zinsen oder Kosten für Mezzanine-Kapital sind höher als bei einem klassischen Bank-Kredit.
- Geht das Unternehmen in die Insolvenz, wird Mezzanine-Kapital nachrangig behandelt, sodass der Kapitalgeber erst ganz am Ende ausbezahlt werden kann.
- Für Mezzanine-Kapital müssen in der Regel keine Stimmrechte abgetreten werden.
Fazit
Obwohl die Kosten für Mezzanine-Kapital höher sind als bei herkömmlichen Krediten, bietet diese Art der Unternehmensfinanzierung zahlreiche bedenkenswerte Vorteile.