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Mezzaninkapital – Variaten und Einsatz

Mezzaninkapital oder Mezzanine-Kapital ist eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital. Dabei stellt es eine Alternative zu einer klassischen Wachstumsfinanzierung dar und ist eine bilanzschonende Variante der Kapitalbeschaffung.

In diesen Varianten wird Mezzanine-Kapital angeboten

Bei Mezzanine-Kapital handelt es sich um langfristige Finanzierungsinstrumente, die verwendet werden, um Unternehmen oder Projekte zu unterstützen:

  1. Mezzanine-Darlehen haben oft eine höhere Zinsrate als traditionelle Bankdarlehen und können eine nachrangige Position in Bezug auf die Rückzahlung haben. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz oder Liquidation des Unternehmens die Mezzanine-Kapitalgeber erst nach den anderen Gläubigern bedient werden.
  2. Beim Mezzanine-Beteiligungskapital investiert der Kapitalgeber in Form von Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Instrumenten in das Unternehmen. Dies kann in Form von Vorzugsaktien, wandelbaren Schuldtiteln oder Genussrechten geschehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Eigenkapitalinvestoren haben Mezzanine-Kapitalgeber in der Regel keinen Stimmrechtsanspruch im Unternehmen.
  3. Nachrangige Darlehen sind Darlehen, die im Rang hinter den anderen Schulden des Unternehmens stehen. Im Falle eines Zahlungsausfalls werden sie erst nach den vorrangigen Schulden bedient. Dieses Instrument wird oft als Teil einer Mezzanine-Finanzierung verwendet, um zusätzliche Sicherheiten für die Kapitalgeber zu bieten.
Foto: Danist Soh/Unsplash

Wann setzen Unternehmen typischerweise Mezzanine-Kapital ein?

Mezzanine-Kapital wird typischerweise in Situationen eingesetzt, in denen Unternehmen zusätzliches Kapital benötigen:

  • Wachstumsfinanzierung: Wenn ein Unternehmen expandieren und sein Geschäft ausbauen möchte, kann Mezzanine-Kapital verwendet werden, um das erforderliche Kapital bereitzustellen. Beispielsweise für die Erschließung neuer Märkte, die Produktentwicklung, Marketing- und Vertriebsaktivitäten oder die Skalierung der Geschäftstätigkeit.
  • Akquisitionen und Fusionen: Bei Unternehmenszusammenschlüssen oder Übernahmen kann Mezzanine-Kapital eingesetzt werden, um einen Teil des Kaufpreises zu finanzieren. Es kann als Ergänzung zu anderen Finanzierungsquellen dienen und den Kapitalbedarf decken, der nicht durch Eigenkapital oder traditionelle Bankdarlehen abgedeckt ist.
  • Management-Buyouts (MBO) und Management-Buy-Ins (MBI): Bei einem MBO oder MBI erwirbt das Managementteam eines Unternehmens das Unternehmen entweder ganz oder teilweise. Mezzanine-Kapital kann verwendet werden, um das Management bei der Finanzierung des Unternehmenskaufs zu unterstützen und als Eigenkapitalersatz zu dienen.
  • Restrukturierung und Neupositionierung: Wenn ein Unternehmen restrukturiert oder neu positioniert wird, kann Mezzanine-Kapital verwendet werden, um die finanzielle Neuausrichtung zu unterstützen, um bestehende Schulden zu refinanzieren, Liquiditätsengpässe zu überbrücken oder das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen.
  • Immobilienentwicklung: Bauträger und Immobilienentwickler können es nutzen, um ihr Eigenkapital aufzustocken, größere Projekte zu realisieren oder mehrere Projekte gleichzeitig zu entwickeln.

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